Erlebnisevents = Teamentwicklung?

Artikel veröffentlicht: 13 April 2017

Wenn man von Teambuilding oder Teamentwicklung spricht, dann kommen vielen Führungskräften oder Personalentwicklern gleich Maßnahmen wie gemeinsames Bogenschießen, Cartfahren, Hochseilgarten und ähnliches in den Sinn. Aber treffen solche Maßnahmen alleinig den Zweck einer Teamentwicklung?

Meine Antwort lautet ganz klar: nein!

Wenn es im Team knirscht oder kracht, dann kann ich auch durch ein einmaliges Erlebnisevent die Zusammenarbeit und die Effizienz nicht wieder herstellen. Die Ursachen liegen tiefer und haben sich häufig über lange Zeit herausgebildet. Das legt schon den Schluss nahe, dass die zuständige Führungskraft jetzt ebenfalls Zeit und Schürfaufwand in Kauf nehmen muss, damit die wahren Ursachen gefunden werden und man im Team wieder einen neuen Kurs einschlagen kann. Eine Abkürzung gibt es nicht und frustiert nur.

Wie geht man also sinnvollerweise vor?

  1. Ist-Analyse vornehmen. Was geht im Team überhaupt vor? Was kann ich beobachten? Was hat sich wie verändert? Welche Hypothesen über die Ursache gibt es?
  2. Zusammenhänge aufdecken. Im Team wird mit Hilfe eines externen Begleiters die Situation offen gelegt und nach und nach die wahren Hintergründe erforscht. Das können alte Verletzungen, Konflikte, ungünstige Rahmenbedingungen und vieles andere sein. Aber mit geeigneten Mitteln ist hier in überschaubarer Zeit viel zu erreichen.
  3. Neuausrichtung. Da nun alle Betroffenen Klarheit über die Gegenwart haben und die Vergangenheit verstanden ist, wird die Zukunft geplant. Das ist der längste Schritt und es müssen immer wieder Kurskorrekturen stattfinden. Ausdauer ist gefragt. Hier kann auch ein Outdoor- oder Erlebnisevent eine sinnvolle Maßnahme sein. Aber bitte eingebettet in ein Gesamtvorgehen und mit der nötigen Vor- und Nachbereitung, also Reflexion. Nur dann findet Lernen im Sinne einer Verhaltensänderung statt.
  4. Volle Kraft voraus. Haben sich hilfreiche Haltungen und Verhaltensweisen etabliert, kann der Fokus auf Effektivität und Effizienz gelegt werden. In der Regel genügen dann jährliche Boxenstopps, um sich Zeit für Rückblick, Ausblick und Strategie zu nehmen.

Teamentwicklung ist eine permanente Führungsaufgabe in unserer agilen Arbeitswelt und braucht entsprechende Zeit und Kraft. Doch nur mit Hochleistungsteams lassen sich die Herausforderungen auch wirksam meistern!

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Maik Riess
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